Erfordert die IrinosTool-Version 2.0.1.7 oder neuer.
Bei Inkrementalgebern mit 1Vss-Schnittstelle beeinflusst die Signalqualität des Gebersignals entscheidend die Zuverlässigkeit des Messsystems. Liegt die Signalqualität außerhalb des spezifizierten Bereichs, führt dies unweigerlich zu Fehlern, die von der Auswerte-Logik erkannt und gemeldet werden.
Um nun Rückschlüsse zu ermöglichen, durch welche Einschränkungen der Signalqualität der Fehler ausgelöst wurde, speichert das Irinos-System die letzten 1000 Signalwerte (entspricht 1s) vor dem Auftreten des Fehlers.
Das Irinos-Tool bietet mit der Funktion „Inkrementalgeber-Historie“ die Möglichkeit, diese gespeicherten Werte zu visualisieren und eine nachgelagerte Analyse durchzuführen.
Sowohl die Darstellung als Lissajous-Diagramm, wie sie bei der Live-Anzeige der Daten zum Einsatz kommt, als auch die Darstellung der Werte über der Zeit wird dabei unterstützt.
Folgende Abbildung zeigt in der Karteikarte „Polar“ beispielhaft den Signalverlauf über die letzten 1000 Werte vor dem Auftreten des Fehlers. Analog zu der Live-Anzeige wird die Signalgüte farblich gekennzeichnet. Grün kennzeichnet Werte mit guter Signalqualität, mit abnehmender Signalqualität verändert sich die Darstellung nach gelb, orange und rot.
Deutlich ist in diesem Beispiel die drastische Verschlechterung der Signalqualität bei den letzten 16 Werten zu erkennen (rot dargestellte Punkte).
Inkrementalgeber-Historie: Lissajous-Diagramm
Eine weitere Möglichkeit ist die Anzeige der gespeicherten Werte über der Zeitachse:
Inkrementalgeber-Historie: Werte über der Zeitachse
Zwei übereinander angeordnete Diagramme ermöglichen zusätzlich eine zeitliche Korrelation verschiedener Werte zueinander. Über Auswahlmenüs rechts von den Tabellen kann der darzustellende Wert ausgewählt werden. Die Auswahl umfasst folgende Werte:
• Betrag des ADC- Signals (entspricht dem Signalvektor aus der Live-Datendarstellung)
• Betrag des korrigierten ADC- Signals (s.o.)
• Sinuswert des ADC-Signals
• Cosinuswert des ADC-Signals
• Korrigierter Sinuswert des ADC-Signals
• Korrigierter Cosinuswert des ADC-Signals
Darüber hinaus kann das Auftreten der einzelnen Fehler-Flags in die Darstellung miteinbezogen werden. Sämtliche unten aufgeführte Fehler-Flags sind daher im Auswahlmenü enthalten:
Fehler-Flag |
|
Ursache |
EVLOW |
|
Der aus Cosinus- und Sinussignal gebildete Signalvektor ist zu klein. Ursache ist meist ein teilweiser bzw. vollständiger Sensorabriss. Für Signale mit sehr großem Offset bei gleichzeitig kleiner Amplitude kann dieser Fehler ebenfalls auftreten. |
ECADC |
|
Der AD-Wandler für das Cosinussignal ist übersteuert. Ursache ist eine zu große Signalamplitude. Für Signale mit sehr großem Offset bei gleichzeitig großer Amplitude kann dieser Fehler ebenfalls auftreten. |
ESACD |
|
Der AD-Wandler für das Sinussignal ist übersteuert. Ursache ist eine zu große Signalamplitude. Für Signale mit sehr großem Offset bei gleichzeitig großer Amplitude kann dieser Fehler ebenfalls auftreten. |
EFAST |
|
Die Eingangsfrequenz ist zu hoch. |
EABZ |
|
Interner Fehlermerker, der für die Standard-Betriebsart deaktiviert ist. |
ECGAIN |
|
Der Verstärkungsregler für das Cosinussignal hat seine Grenze erreicht. Ursache ist eine zu kleine Signalamplitude, ein teilweiser oder ein vollständiger Sensorabriss. |
ESGAIN |
|
Der Verstärkungsregler für das Sinussignal hat seine Grenze erreicht. Ursache ist eine zu kleine Signalamplitude, ein teilweiser oder ein vollständiger Sensorabriss. |
ECOFF |
|
Der Offsetregler für das Cosinussignal hat seine Grenze erreicht. Ursache ist ein zu großer Signaloffset, ein ungültiger Wert zur Initialisierung des Reglers, ein teilweiser oder ein vollständiger Sensorabriss. |
ESOFF |
|
Der Offsetregler für das Sinussignal hat seine Grenze erreicht. |
Zum Einstieg in die Analyse der Fehler-Flags bietet es sich an, sich über die Auswahl „ERRORS“ alle aufgetretenen Fehler-Flags anzeigen zu lassen. Hierbei werden alle Fehler-Flags über eine logische Oder-Funktion zu einem Auftrittsereignis zusammengefasst und dargestellt. Welche Fehler-Flags tatsächlich aufgetreten sind, wird über ein Text-Label angezeigt:
Betragsfunktion und ERRORS-Flag in der Zeitdarstellung
Ist bekannt welche Fehler-Flags aufgetreten sind, können diese einzeln im Auswahlmenü angewählt werden (hier EVLOW) und zur zeitlichen Darstellung hinzugefügt werden:
Betragsfunktion und EVLOW-Flag in der Zeitdarstellung
Beide Tabellen sind mit einer Zoom-Funktion ausgestattet. Durch Ziehen von links-unten nach rechts-oben bei gedrückter linker Maustaste kann in die Darstellung hineingezoomt werden. Durch Ziehen von rechts-unten nach links-oben gelangt man zur ursprünglichen Darstellung zurück. Damit ist es möglich die wenig aussagekräftige Darstellung des Error-Flag EVLOW in eine detailliertere Darstellung zu überführen:
Betragsfunktion und EVLOW-Flag in der Zeitdarstellung (gezoomt)
In der höher aufgelösten Darstellung ist dann gut zu erkennen, dass das Error-Flag EVLOW erst bei den letzten beiden Sample-Punkten auftritt (Zeitwerte 998 und 999).